Eine Portion Pommes zum Mitnehmen? (Foto: Unsplash / Claudio Schwarz)

Nur die ganz Disziplinierten unter uns können Süßem und Fettigem auf Dauer widerstehen. Eine Studie unter Mitwirkung des Max-Planck-Instituts fand jetzt eine Erklärung dafür.

Im Überblick:

  • Neuen Erkenntnissen zufolge haben Fritten und Pudding eine stimulierende Wirkung auf das Gehirn. 
  • Fettige und süße Nahrungsmittel können das Gehirn trainieren und neu verdrahten. 
  • An der Studie war das Kölner Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung beteiligt.

Gehirn erlernt Vorliebe für wenig ausgewogene Ernährung 

Offenbar gibt es einen guten Grund, warum viele Menschen süßen und fetthaltigen Lebensmitteln nur schwer widerstehen können: Denn diese wenig ausgewogene Ernährung aktiviert das Belohnungssystem des Gehirns.  

  • “Wir denken, dass das Gehirn unsere Vorliebe für fett- und zuckerreiche Lebensmittel, der sogenannten westlichen Ernährung, erlernt”, zitiert das Online-Portal Ruhr24 die Mitautorin der Studie, Dr. Sharmili Edwin Thanarajah, vom Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung in Köln.  

In anderen Worten, das Gehirn lernt durch die Aufnahme von Fritten, Pommes und Co. unterbewusst, belohnendes Essen zu bevorzugen. Messungen der Gehirnaktivitäten hätten gezeigt, dass sich das Gehirn durch deren Konsum neu verdrahtet, so Studienleiter Prof. Dr. Marc Tittgemeyer. Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Yale University.  

  • “Im Gehirn werden neue Verbindungen geknüpft, welche sich auch nicht so schnell wieder auflösen”, sagte Tittgemeyer gegenüber dem Fachmagazin “2Cell Metabolism”, das die Studie zunächst veröffentlichte.  

Die Methodik der Studie   

Wie die Wissenschaftler*innen zu dieser Schlussfolgerung gelangten? Eine Gruppe normalgewichtiger Proband*innen nahm zwei Monate lang zusätzlich zur normalen Ernährung zweimal täglich einen fett- und zuckerhaltigen Pudding zu sich. Eine zweite Gruppe bekam einen ähnlichen Pudding, mit der gleichen Kalorienanzahl, aber weniger Fett und Zucker. Vor und während der Studie maßen die Wissenschaftler*innen die Hirnaktivität der Proband*innen. Das Ergebnis:   

  • Der fett-und zuckerreiche Pudding aktivierte das sogenannte dopaminerge System der Proband*innen stark. Dieser Bereich des Gehirns ist für Motivation und Belohnung zuständig.
Pudding
Für viele Menschen geht's nicht ohne Nachtisch! (Foto: Unsplash / Michaela Baum)

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