Das Unheimliche lässt uns schaudern und zieht uns gleichzeitig in seinen Bann. Verrückt, aber der Mensch gruselt sich eben gerne. Wenn Netflix mal keine neue Scary-Serie abliefert, könnte Gruselwilligen ein Walk über den Kölner Melaten-Friedhof helfen.
Im Überblick:
- Heim für Leprakranke im 12. Jahrhundert
- Hinrichtungen von Verurteilten im Mittelalter und Hexenverbrennungen im 17. Jahrhundert
- Einweihung als Ruhestätte im Jahr 1810
Leprosenasyl
Nur ab und zu gab es Ausgang für die Leprakranken, die im Heim auf dem damaligen Gut Melaten untergebracht waren. Der Schellenknecht ging voran und die Aussätzigen folgten ihm, um die Kölner*innen Anfang des 12. Jahrhunderts vor Ansteckungen zu warnen. Heute erinnert noch eine kleine Skulptur des Schellenknechts am Eingang der Friedhofskapelle an das Leid der Leprakranken.
Hinrichtungen und Hexenverbrennungen
Mit dem Rabenstein wurde im Mittelalter eine Hinrichtungsstätte für zum Tode Verurteilte errichtet. Die Protestanten Peter Fliesteden und Adolf Clarenbach wurden hier nur aufgrund ihres Glaubens hingerichtet. Und dann gab es eben noch die Kölner Hexenverfolgungen. Die berühmteste Kölner Hexe war Katharina Henot, die als Postmeisterin erst erdrosselt und dann verbrannt wurde.
Das erste Begräbnis auf dem Melaten-Friedhof
Während der französischen Besatzungszeit untersagte ein kaiserliches Dekret Beerdigungen innerhalb der Kölner Stadtmauern. Die Stadtverwaltung kaufte daher das Grundstück auf dem Gelände des ehemaligen Leprosenheims und ließ einen Friedhof errichten. Am 01. Juli 1810 fand das erste Begräbnis statt.
Fazit
Unabhängig vom Gruselfaktor lohnt sich ein Besuch dieses geschichtsträchtigen Ortes auf jeden Fall. Als Landschaftsschutzgebiet mit viel Grünfläche ist der Friedhof zusätzlich Heimat für viele Pflanzen und Vögel.
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