Nach zwei Jahren Fastelovend- Abstinenz, dürften 2023 einige Sünden zusammengekommen sein. Gestern wurden in Köln traditionell die Nubbel verbrannt.

Im Überblick:

  • Während den närrischen Tagen hängen die Nubbel über zahlreichen Kneipentüren.
  • Am Ende des Karnevals wird der Nubbel als Personifikation der begangenen Sünden verbrannt
  • Erstmals 2023: Nubbelverbrennung auf dem Roncalliplatz am Dom

Nubbelverbrennung Severinstorburg
Die Nubbelverbrennung der KG Ponyhof an der Severinstorburg (Foto: Petra)

"Herumtreiber, Säufer, Fremdgänger, Lügner!"

Mit vielen Beschimpfungen wird der Nubbel am Abend des Veilchendienstag dem Feuer übergeben. Für Außenstehende mag die Nubbelverbrennung befremdlich wirken. Für Jeck*innen ist sie eine Erlösung.

  • Die Strohpuppe wird bemitleidet und verdammt.
  • Immer wieder ertönen Rufe, die den Nubbel diverser Vergehen schuldig sprechen.
  • Mit Fackeln wird sie in Brand gesetzt, um die Sünden des Karnevals auszulöschen.
Nubbelverbrennung vom Backes an der Bonner Straße
Nubbelverbrennung der Kneipe "Backes" an der Bonner Straße in der Kölner Südstadt (Foto: Petra)

Premiere am Dom

Diese Session gab es zum ersten Mal eine zentrale Nubbelverbrennung, organisiert vom Kölner Karneval.

Michael Hehn, als Büttenredner unter dem Namen "Dä Nubbel" bekannt, hielt die Abschiedspredigt. Diese griff wichtige Themen der Session auf und sorgte für viele Lacher, berichtet der "Kölner Stadtanzeiger".

  • "Wer is et Schuld, dat mer nimmi Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche singe darf, sondern stattdesse nur noch Tofu, Tee un verdrüschte Prumme?", fragte Hehn.
  • Und: "Wer is et Schuld, dat es Dreijesteen jestern bei der Ankunft an d’r Vringspooz de Datumsgrenz‘ övverschritte hät?"

Die Präsidenten der Karnevalsvereine, Joachim Zöller (Große von 1823) und Heinz-Günther Hunold (Rote Funken), machten dem schuldigen Nubbel zum Abschluss noch einmal richtig Feuer unter dem Hintern und setzten ihn in Brand.

Rund 4.000 Schaulustige verfolgten das Spektakel am Dom. Ein gelungener Abschluss des Fests zum 200-jährigen Jubiläum.

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