Der Beschluss ist gefasst: Die Wissmannstraße und die Gravenreuthstraße in Köln-Ehrenfeld werden umbenannt. Bürger*innen dürfen sich aktiv an dem Prozess beteiligen.
Im Überblick:
- Das Bezirksparlament Ehrenfeld hat beschlossen, zwei nach Kolonialisten benannte Straßen umzubenennen.
- Kölner*innen dürfen sich beteiligen und Namensvorschläge einreichen.
- Die Kosten für die Umbenennung soll die Stadt Köln übernehmen.
Straßenumbenennung: Kölner*innen dürfen sich beteiligen
Die Wissmannstraße und die Gravenreuthstraße werden umbenannt. Das hat das Bezirksparlament Ehrenfeld jetzt entschieden. Der Grund: Die Straßen wurden einst nach Offizieren aus der Kolonialzeit benannt. Die Initiative folge einem Gutachten der Stadt, das die Umbenennung empfohlen hat – so berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger".
Die nächsten Schritte:
- Anwohner*innen aus Ehrenfeld sollen sich aktiv beteiligen und Namensvorschläge machen können.
- Dafür soll eine bestimmte E-Mail-Adresse eingerichtet werden. Auch per Post sollen Vorschläge eingereicht werden können.
- Die Kölner Stadtverwaltung soll die Namensvorschläge anschließend in Abstimmung mit dem Historischen Beirat prüfen und der Bezirksvertretung eine finale Liste zur Entscheidungsfindung vorlegen.
Hintergrund zur Wissmannstraße und Gravenreuthstraße
Die Namen der Wissmannstraße und der Gravenreuthstraße in Ehrenfeld sind auf Offiziere des Deutschen Reiches zurückzuführen, die für Massaker und Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht werden.
- Hermann von Wissmann war ab 1888 erst Reichskommissar und dann Gouverneur der Kolonie "Deutsch-Ostafrika". Das Gebiet umfasste die heutigen Länder Tansania, Burundi und Ruanda.
- Karl Friedrich Freiherr von Gravenreuth war stellvertretender Reichskommissar und ab 1889 Kompanieführer in der "Wissmann-Truppe". Diese wurde nach Hermann von Wissmann benannt.
- Bereits im Sommer diesen Jahres wurde der Prozess der Straßenumbenennung angestoßen – wie soköln. bereits berichtete.
Fazit:
Endlich passiert es: Die Wissmannstraße und die Gravenreuthstraße in Köln-Ehrenfeld werden umbenannt – ein wichtiger Schritt, sich von einem Teil der kolonialen Vergangenheit in Köln zu lösen. Alle Ehrenfelder*innen haben dazu die Chance, aktiv an der Gestaltung ihres Veedels mitzuwirken. Und die Stadt Köln setzt noch einen drauf: Die Anwohnenden sollen dabei tatsächlich keine Kosten tragen – denn warum sollten sie auch?
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