Die Kölner Wirtschaft kommt mit dem ungünstigen makroökonomischen Umfeld der zurückliegenden Monate überraschend gut zurecht. Im Geschäftsbericht für 2022 warnt die Wirtschaftsförderung Köln-Business aber langfristig vor einem Mangel an Gewerbeflächen.
Im Überblick:
- Trotz Energiekrise, Inflation und Ukrainekrieg zeigt sich die Kölner Wirtschaft robust.
- Das geht aus dem Geschäftsbericht für 2022 der Wirtschaftsförderung Köln-Business hervor.
- Insbesondere die Arbeitsmarktsituation sorgt gegenwärtig für ein positives wirtschaftliches Umfeld.
Relative Immunität gegen Krisen
Ukrainekrieg, Inflation, Fachkräftemangel, Strukturwandel, Energiekrise oder Lieferkettenprobleme – all dies ging auch an Köln im vergangenen Jahr nicht spurlos vorbei. Aber die Kölner Wirtschaft sei robust, "unsere leistungsfähigen und innovativen Unternehmen sind die Grundlage für die ökonomische Stärke" der Stadt, sagte der Geschäftsführer der Köln-Business Wirtschaftsförderung, Manfred Janssen, gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger.
Solider Arbeitsmarkt
Anders als auf Landes- und Bundesebene ist die Arbeitslosigkeit in Köln im Februar leicht gesunken. Dies sei ein wichtiger Anhaltspunkt für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, sagte der Geschäftsführer der Kölner Agentur für Arbeit, Johannes Klapper.
- "Köln zeigt sich mit seinem starken Dienstleistungssektor weiter robust trotz der wirtschaftlich angespannten Lage", so Klapper.
- Mit rund 15.000 neu geschaffenen Jobs seit 2021 liegt die Stadt deutlich über dem Bundesdurchschnitt und vor Städten wie Düsseldorf, Hamburg und Frankfurt.
Köln ist beliebter Wirtschaftsstandort
Bei Unternehmen und Arbeitnehmer*innen steht die Domstadt hoch im Kurs. "Köln ist ein gefragter Gründungsstandort", sagte Janssen, "Jeden dritten Tag wird hier ein Start-up gegründet". Mutige Geschäftsideen und innovative Geschäftsmodelle seien im vergangenen Jahr mit insgesamt 1,4 Millionen Euro unterstützt worden.
Gewerbeflächen werden knapp
Allein durch die Vermarktung städtischer Gewerbegrundstücke seien im zurückliegenden Jahr rund 1.450 Arbeitsplätze geschaffen worden, sagte Janssen der Zeitung. Doch diese positive Entwicklung sei in Gefahr, denn an verfügbaren Gewerbeflächen bestehe zunehmend Mangel.
- "Wenn das so bleibt, werden in 20 bis 25 Jahren rund 500 Hektar Gewerbefläche fehlen", warnte der Geschäftsführer von Köln-Business.
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