Der Eingang der Sartory-Säle im Kölner Friesenviertel (Foto: Imago / Future Image).

Wohl kaum ein anderer Veranstaltungsort in Köln ist so mit der Kultur der Stadt verwachsen wie die Sartory-Säle. Einst auf den Trümmern eines vergessenen Theaters erbaut, sind sie heute ein Stück Stadtgeschichte und eines der ältesten Veranstaltungshäuser Kölns.

Im Überblick:

  • Die Sartory-Säle sind eines der ältesten und traditionsreichsten Veranstaltungshäuser des Rheinlandes.
  • Sie werden bereits in der dritten Generation geführt.
  • Die Geschichte der Sartory-Säle beginnt in der dunklen Nachkriegszeit.

Nachkriegszeit: Anfänge der Sartory-Säle

Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Köln in Schutt und Asche. Der Wiederaufbau war von Trauer und Armut geprägt, an Feiern war kaum zu denken. In dieser Zeit ergriff Carl Sartory, Gastronom und Sohn eines Wirts, die Initiative: Er baute ab 1945 die Sartory-Säle auf den Ruinen des Varieté-Theaters „Groß-Köln“.

  • Sein Ziel: Den Kölner*innen wieder einen Grund zum Lachen geben und dem Karneval eine Bühne bieten.
  • Zusammen mit seiner Frau Mathilde und seinen drei Kindern entwickelte er die Sartory-Säle als neues Veranstaltungshaus.
  • Hier schufen sie einen Ort des Zusammenkommens und der Freude – der schon bald zu einer festen Größe im Kölner Kulturleben heranwuchs.

Auf den Wellen des Wirtschaftswunders

Nach drei Jahren war es dann so weit: Zur Sessionseröffnung am 11.11.1948 lockte Sartory die Kölner*innen mit einem bunten Programm an die Friesenstraße. Zu dieser Zeit gab es nur eine weitere Veranstaltungshalle in Köln. Endlich konnte wieder gefeiert werden!

  • Ob Karnevalssitzungen, Betriebsfeiern oder doch Kabarett: Die Säle fanden so großen Zuspruch, dass sie 1950 sogar erweitert werden mussten.
  • Mathilde Sartory übernahm 1953 die Führung des Hauses, nachdem ihr Mann Carl gestorben war.
  • Unter den Söhnen entstand 1966 das erste Breitwandkino Kölns in den Räumlichkeiten, das regelrechte Menschenströme anzog. Schlangen bis zum Friesenplatz sollen sich gebildet haben.
  • Während sich hier in den 1960er-Jahren viele prominente Boxkämpfer die Boxhandschuhe um die Ohren schlugen, waren in den 70er- und 80er-Jahren sogar Musiklegenden wie AC/DC, die Scorpions oder Queen zu Besuch.

Heute noch immer viel gefragte Event-Location

In dritter Generation sind die Säle weiterhin ein Magnet in der Innenstadt. Insbesondere Karneval spielt eine große Rolle für das Veranstaltungshaus.

  • Viele Karnevalsgesellschaften und auch das Festkomitee Kölner Karneval halten in den Sartory-Sälen ihre feierlichen Sitzungen – und das schon seit mehreren Jahrzehnten.
  • Verfügbar sind die Säle daher zwischen dem 11.11. und Rosenmontag eher selten.

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