Auf einer Hauswand nahe dem S-Bahnhof in Köln Kalk thront eine moderne Version des berühmten Wanderers über dem Nebelmeer. Woher es kommt und was das Mural uns erzählen will.

Im Überblick:

  • Das großflächige Wandbild holt deutsche Kunstgeschichte in die Gegenwart.
  • Es ist in einer Aktion des Projekts "Walls of Vision" entstanden.

Facts zur Straßenkunst:

  • Legale Streetart wird häufig in gemeinsamen Aktionen, sogenannten "Graffiti-Jams" geschaffen.
  • In Köln gibt es "legal walls". Das sind Flächen, die von Künstler*innen frei gestaltet werden dürfen.
  • Andere Flächen, in Köln auch immer mehr Hauswände, werden von ihren Eigentümer*innen zur Verfügung gestellt.

Das Kunstwerk

Es sind Szenen eines Infernos: Ein Mann steht auf einem Felsen und blickt durch sein Smartphone auf die qualmende Skyline Kölns. Dazwischen liegt ein sinkendes Schiff. Der Rhein schlägt in Wellen ans Ufer.

  • Das Mural trägt den Titel "Der Wanderer 4.0" und ist eine Neuinterpretation des berühmten Gemäldes von Caspar David Friedrich.
  • Es ist als erstes Wandbild des Walls of Vision Projekts 2019 in Köln Kalk entstanden. Umgesetzt wurde es von den Berliner Graffiti-Künstlern Innerfields und Schüler*innen der Kaiserin Theophanu Schule.

Das steckt hinter dem Projekt

Die Projektreihe Walls of Vision wurde von der Hans-Riegel-Stiftung ins Leben gerufen. Seit 2019 werden große Murals in verschiedenen deutschen Städten realisiert.

  • Ziel des Streetart-Projekts ist es, historische Kunst aktuell zu halten. Dabei vor allem ein junges Publikum für bildende Kunst zu begeistern und sie einfacher zugänglich zu machen.

Kunstgeschichte aktuell interpretiert

Das Motiv könnte aktueller nicht sein in einer Zeit, in der viele Menschen für die Dringlichkeit des Handelns für unser Klima kämpfen. Die Natur als "Seelenspiegel" ist ein zentrales Element in der Malerei der Romantik. Ebenso die Rückenansicht der Figur, die den Betrachter*innen eine Identifikation ermöglichen soll.

Das Werk gibt weniger eine Antwort, als dass es fragt: Wo stehen wir in 200 Jahren?

Das Mural findet ihr in der Gießener Straße 89 in Köln Kalk.

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